Familienkunde - Familie Keszler

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Familienkunde

Suche nach den Vorfahren
Wer einmal damit begonnen hat, kann es in den allermeisten Fällen nicht mehr lassen. Familienforschung ist die kriminalistische Spurensuche nach den Vorfahren. Dieses Hobby hat Suchtpotentional.
Die damaligen Kirchenbücher erfüllten natürlich nicht heutige Standards. Die Angaben waren oft lückenhaft, unleserlich oder manchmal sogar schlichtweg falsch. Bei der Zuordnung zu den richtigen Familien waren die Daten der Umfeldpersonen dann oft hilfreich.
Hier alle Vorfahren aufzulisten, würde die Kapazität dieser Webseite überschreiten, immerhin reichen die Daten bis zu 16 Generationen zurück. Die historischen Dokumente auf dieser Seite sollen wenigstens einen kleinen Eindruck vermitteln.

Vor Jahren waren die Recherchen noch sehr aufwändig und mit Reisen in Archive und Pfarrämter verbunden. Mittlerweile sind viele Quellen im Internet abrufbar und man kann bequem zuhause die alten Kirchenbücher am Computer durchstöbern.
In meiner Datenbank sind fast 50.000 Personen gespeichert. Natürlich sind darunter nicht nur die direkten Vorfahren. Viel Wert legte ich auch auf das Umfeld. Soweit es möglich war, wurden alle Kinder der Familien erfasst, ebenso die Taufpaten und Trauzeugen. Wenn die Personen zum Beispiel in Wien als Auswanderer registriert wurden, versuchte ich die Mitreisenden aus der selben Ursprungsregion zu ermitteln.



Rechts ist der Ausschnitt aus der ältesten Urkunde meiner Sammlung. 1433 hat der Klosterverwalter Bruder Heinrich Zeringer eine bis heute erhaltene Steuerliste für den Ort Schellbronn bei Neuhausen im Enzkreis gefertigt. Darin wurde erstmalig der Familienname meiner Großmutter väterlicherseits erwähnt. Das Original befindet sich im Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA Khe, Berain 7976).
Kleiner Ausflug in die Familiengeschichte
Die Familie KESSLER stammt aus dem heutigen Main-Kinzig-Kreis und lebte zwischen Gelnhausen und Hanau. Im 19. Jahrhundert änderte sich in der damaligen k. und k. Monarchie Österreich-Ungarn die Namensschreibweise in die ungarische Variante KESZLER.

Eine kurze Zusammenfassung:
Der älteste nachweisbare Vorfahre war der Johann "Hanß" KESSLER (I.). Er starb vor dem 8. Januar 1609, wie aus dem Proklamationseintrag vor der Hochzeit seines Sohnes Johann (KÄSSLER II.) in Altenhaßlau hervorgeht.
Nach dem Tod der ersten Frau heiratete Johann KESSLER (II.) eine Margaretha mit unbekanntem Nachnamen. Aus dieser Ehe stammt zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges der Sohn Georg.
Im Jahr 1635 schrieb der Pfarrer Nicolaus Oberlin in das Kirchenbuch von Altenhaßlau, daß durch den Krieg von ursprünglich 200 Männern "hindtnach 14 paar eheleüt übrig blieben. haben eine zeitlang kein Pfarrer gehabt."  Die Kirchenbücher weisen deshalb erhebliche Lücken auf.


Ein Sohn des Georg war Thomas KESSLER, dessen Abstammung man durch einen glücklichen Zufall nachweisen konnte. Ein Pfarrer hatte sich die Mühe gemacht und aus früheren Jahren Vorgänge rekonstruiert. Es ist lediglich das Geburtsjahr vermerkt: "1650 ... Jörg Keßeler, ein Sohn tauffen lasen, ist gevatter gewesen Tomaß Brodt von Geißlitz ist daß Kindt auch also genennet worden". Dieser Thomas heiratet am 16. Juni 1676 im katholischen Somborn "filius legitimus Georgij Keßlers de Litzelhausen" eine Anna Maria BARTHEL.
Zwei Söhne desThomas KESSLER waren Sebastian und Thomas. Sebastian wanderte bereits 1733 mit Frau und Kindern nach Ungarn aus, wo er 1739 in der Nähe von Budapest an der Pest starb.

Der andere Sohn Johann heiratete 1715 in den Nachbarort Horbach und besaß dort bald eine Mühle.
Die Familie hatte neun Kinder, darunter die Söhne Johann Heinrich (*1725) und den zuletzt 1739 geborenen Bartholomäus. Aus einem Dokument von 1745 geht hervor, dass die Familie des Müllers verarmte und "Johannes Kessler alt von Horbach sich nicht mehr sehen lässet, gestalten er seine daselbstige Mühle wegen überhäufter Schulden an C.H. gelassen."

Da keine Auswanderungsunterlagen zu finden sind ist anzunehmen, dass der Sohn Johann Heinrich, wie viele andere, heimlich nach Ungarn entwichen ist. Er taucht 1748 in den Kirchenbüchern in einem Ort nahe Budapest auf. Seinen kleinen Bruder Bartholomäus hatte er ebenfalls mitgenommen. Dieser heiratete 1771 ebenfalls in Ungarn.
Eine weitere Auswahl historischer Familiendokumente:

1594 wird in Willisau (Kanton Luzern/Schweiz) Jakob AFFENTRANGER als Sohn des Johann AFFENTRANGER und der Dorothea VOGEL getauft.

1638 heiratet in Munsterbilzen (Provinz Limburg/Belgien) Toussaint LAMBRECHT die Martha STOEL.

Am 9. Oktober 1632 werden die Zwillinge Christian und Christoph SEEBERGER in St. Jakob am Arlberg (Tirol/Österreich) getauft.

Jean Bauve wird am 4. Januar 1692 in Bichancourt (Department Aisne/Frankreich) beerdigt.


Am 14. April 1750 wird der Leineweber Johann Michael Morlock aus der Herrschaft Gemmingen-Steinegg zur Auswanderung nach Ungarn entlassen.

Veröffentlichungen:
Ortsfamilienbuch Pilisvörösvár-Pilisszentiván 1693-1811, Hrsg. Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher e.V., Sindelfingen 2007, in Schriftenreihe zur donauschwäbischen Familienforschung Band 138
Kurmainzische Ansiedler aus dem bayerisch-hessischen Grenzgebiet  (Vom Main nach Ungarn) in AKuFF-Bote, XI Jahrgang, Nr. 31, November 2015
Ortsfamilienbuch Pilisszentiván 1724-1895, Hrsg. Arbeitskreis ungarndeutscher Familienforscher (AKuFF), Baja 2017 und Verein für Ortsgeschichte von Pilisszentiván. ISBN 978-963-88898-4-3
Die Urheimat der Familie Würtz (Kernei / Batschka) in Familienkundliche Forschungsblätter, Mitteilungsblatt des Arbeitskreises donauschwäbischer Familienforscher e.V. 44. Jahrgang, Nr. 167, März 2018
Ansiedler aus dem hessischen Main-Kinzig-Kreis im Ofner Bergland in AKuFF-Bote, XVII Jahrgang, Nr. 44, Oktober 2022
r.keszler(at)gmx.de
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